Haltung des Handwerks zur aktuellen Politik
Auch im Handwerk steigen Frust und Unzufriedenheit über hohe bürokratische Belastungen, mangelnden politischen Gestaltungswillen und eine negative wirtschaftspolitische Entwicklung in Deutschland. Es ist viel Vertrauen verloren gegangen.
Bei vielen Betrieben und Beschäftigten herrscht der begründete Eindruck: Die zahlreichen Probleme im Land werden von der Politik nicht angepackt – von spürbarem Bürokratieabbau bis zur Behebung der Bildungsmisere. Bereits beschlossene Punkte werden nicht konsequent umgesetzt, etwa das 14-Punkte-Maßnahmenpaket zur Baukrise.
Es fehlt an politischer Planbarkeit und Verlässlichkeit für unternehmerische Zukunftsentscheidungen. Es passiert viel zu wenig, um die Belastungen für Betriebe und Beschäftigte zu reduzieren und Leistungsträger zu stärken. Kurzum: Es ist Zeit, dass die Politik endlich ins Machen kommt.
Die schlechte Stimmung im Handwerk ist mit der Erwartungshaltung verbunden, auf die sich zuspitzende Lage aufmerksam zu machen und sichtbare Zeichen für eine bessere Wirtschafts- und Standortpolitik in unserem Land zu setzen.
Die Handwerksorganisationen in Deutschland üben hohen Druck auf die Politik aus, um spürbare Entlastungsperspektiven für Betriebe und Beschäftigte zu erreichen. Dazu setzen sie auf den intensiven Austausch mit Regierungsspitzen, Ministerien und Abgeordneten. Über diese Zugänge haben wir in den vergangenen Monaten gemeinsam einiges bewegt, auch wenn es sehr viel Hartnäckigkeit erfordert, bis es zu echten Fortschritten kommt.
Angesichts der angespannten Belastungssituation muss dieser Druck aufrechterhalten werden. Dazu sind – neben den direkten Gesprächen mit der Politik – weitere öffentlichkeitswirksame Maßnahmen erforderlich, um die Forderungen des Handwerks mit Nachdruck zu vermitteln. Es geht darum, sichtbare Zeichen für einen Belastungsstopp sowie mehr Planbarkeit und Verlässlichkeit zu setzen.
Bei unseren Aktivitäten setzen wir zudem auf ein konzertiertes Vorgehen der Spitzenverbände der Deutschen Wirtschaft. Der ZDH hat mit BDA, BDI und DIHK ein gemeinsames Schreiben an den Bundeskanzler abgestimmt. Ziel ist es, im engen Schulterschluss der Spitzenverbände auf die zugespitzte Situation in der deutschen Wirtschaft hinzuweisen und spürbare Entlastungen sowie ein wirtschaftspolitisches Umsteuern der Bundesregierung einzufordern.
Aktion: Protest-Postkarten des Handwerks
Zusammen mit dem ZDH bieten wir als weitere Aktion den Handwerksbetrieben die Möglichkeit sich bei einer Postkartenaktion zu beteiligen.
Mittels einer Postkarte sollen Betriebe und Beschäftigte die Möglichkeit bekommen, Kernforderungen des Handwerks direkt an die Bundesregierung zu adressieren.
Die Kreishandwerkerschaft MEHR stellt Ihnen diese Postkarten gerne zur Verfügung. Handwerksbetriebe können die gedruckten Postkarten in den Geschäftsstellen der Kreishandwerkerschaft MEHR in Wittlich und Prüm zu den Bürozeiten abholen. Alternativ steht die Vorlage hier auch als PDF-Vorlage zum Download bereit. (Die Vorlage bitte in DIN A6 Größe auf Karton (mindestens 160 g/m²) doppelseitig ausdrucken, frankieren, unterschreiben und verschicken).
Brandbrief der Spitzenverbände an Bundeskanzler Olaf Scholz
Die Präsidenten der vier Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft BDA, BDI, DIHK und ZDH haben sich in einem gemeinsamen Appell an den Bundeskanzler gewandt.
Den Brief in seinem vollen Wortlaut finden Sie hier.
Die Anlage mit den gemeinsamen Forderungen, die dem Brief beigefügt wurde, finden Sie hier.
Aktion: Social Media Postings zu zentralen Forderungen des Handwerks
Gemeinsame Aktion des Handwerks
Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) hat ein Aktionsprogramm vorgeschlagen, an dem sich die Kreishandwerkerschaft MEHR beteiligen wird.
In der Woche vom 15. - 19. Januar 2024 werden wir gemeinsam mit unseren Mitgliedsbetrieben die Forderungen des Handwerks durch Pressemitteilungen und Postings nochmal deutlich machen.
Teilen Sie unsere Postings von unseren SocialMedia Accounts, die wir in der Woche veröffentlichen, auf Ihren Profilen. Nutzen Sie unsere Vorlagen und wenden auch Sie sich an die Politik. Betrachten Sie diese Aktion als einen ersten „Aufschlag“ des Handwerks.
ES IST ZEIT, ZU MACHEN!
Entsprechende Plakate und Vorlagen, zum Beispiel zur Verwendung in den SocialMedia-Kanälen der Betriebe, sind vorbereitet und können über den folgenden Link heruntergeladen werden:
https://url.kh-mehr.de/protestkampagne
Themen des Handwerks, die wir in der Protestkampagne platzieren und an die Politik geben werden:
- Belastungen stoppen
- Bürokratie abbauen
- Leistung des Handwerks wertschätzen
- Bezahlbare Energie für das Handwerk
Die Kreishandwerkerschaft MEHR im Gespräch mit Politikern
Neben den öffentlichen Protestaktionen befindet sich die Kreishandwerkerschaft MEHR und der ebenfalls bei uns ansässige Landesverband Friseure & Kosmetik Rheinland in regelmäßigem Austausch mit Politikern aus unserer Region auf Kreis-, Landes- und Bundesebene.
Nachfolgend eine Auflistung der Gespräche, die wir in den letzten Monaten geführt haben:
- Austausch mit Landrätin des Vulkaneifelkreises, Frau Julia Gieseking
- Dr. Joachim Streit, Fraktionsvorsitzender der Freien Wähler im Landtag
- Karina Wächter und Dennis Junk, Abgeordnete der CDU im Landtag
- Petra Dick-Walter, Staatssekretärin im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau
Terminierte aber noch ausstehende Gespräche:
- Patrick Schnieder, CDU-Abgeordneter im Bundestag
- Gordon Schnieder, Fraktionsvorsitzender der CDU im Landtag
- Julia Klöckner, CDU-Abgeordnete im Bundestag