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Kfz-Zulassung muss beschleunigt werden

Eine Umfrage von ZDK und IG Metall unter knapp 1400 Kfz-Betrieben zeigte kürzlich, dass über die Hälfte der Betriebe (52 Prozent) die Schulnoten 4 oder 5 für die allgemeine Situation in der Fahrzeugzulassung vergeben. Grafik: ProMoto

Händler, Beschäftigte, Kunden und Hersteller leiden unter den Verzögerungen

REGION. Eingeschränkte Öffnungszeiten, nur wenige verfügbare Termine und deshalb lange Warte- und Bearbeitungszeiten: In zahlreichen Kfz-Zulassungsstellen quer durch die Republik stapeln sich die Anmeldungen. In einer gemeinsamen Initiative fordern der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) und die IG Metall, den Zulassungsstau abzubauen. „Dieser Forderung schließen wir uns auch als Kfz-Innungen an, denn auch in den Kreisen Bitburg-Prüm, Vulkaneifel und Bernkastel-Wittlich läuft es aus Sicht der Kfz-Innungsbetriebe seit Monaten nicht rund“, beklagen die Obermeister Rainer Ferres, Kfz-Innung Bernkastel-Wittlich-Bitburg, und Stefan Brodel von der Kfz-Innung Daun-Prüm.
 
Eine Umfrage von ZDK und IG Metall unter knapp 1400 Kfz-Betrieben zeigte kürzlich, dass über die Hälfte der Betriebe (52 Prozent) die Schulnoten 4 oder 5 für die allgemeine Situation in der Fahrzeugzulassung vergeben. „Die Wartezeit kostet sowohl Händler als auch Kunden bares Geld. Die zuständige kommunale Politik muss dringend tätig werden und diesen Zustand beenden“, fordert Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall. „Hier entsteht unnötiger Druck auf die gesamte Automobilbranche, vom Hersteller bis zum Händler. Insbesondere die Mitarbeiter im Kfz-Handel werden durch die unbefriedigende Situation zusätzlich stark belastet.“
 
Nicht einmal ein Drittel der befragten Betriebe berichtet, nach Buchung sofort einen Termin bei einer Zulassungsstelle erhalten zu haben, fast die Hälfte wartet zwischen drei Tagen und einer Woche. Doch dann ist der Weg noch nicht gegangen. Auch die Bearbeitungszeit kann sich ziehen. Fast die Hälfte der Befragten spricht von einer Dauer von drei Tagen und länger.
Aufgrund der langen Bearbeitungszeiten müssen verkaufte Fahrzeuge durch den Händler zwischenfinanziert werden. Je nach Preis und Anzahl der Fahrzeuge stellt das für den Handel ein erhebliches Problem dar. Der ZDK fordert deshalb, moderne Technik zu nutzen. „Das Kraftfahrzeuggewerbe setzt sich für die digitale Zulassung im Autohaus ein. Dadurch können die Kfz-Betriebe die Behörden entlasten. Das ist auch im Interesse der Kunden. Solange eine Zulassung im Autohaus aber noch nicht möglich ist, sollten die zuständigen Behörden alles tun, um die Wartezeiten für Kunden und Autohändler in den Zulassungsstellen erträglich zu gestalten“, sagte ZDK-Präsident Jürgen Karpinski.
 
Für Kunden kommt ein weiteres Problem hinzu. Weil die Zulassungsstellen in der Regel am 23. Dezember schließen, laufen viele Kunden Gefahr, auf Grund der schleppenden Zulassungen nicht mehr von der bis zum Jahresende befristeten Reduzierung der Mehrwertsteuer zu profitieren. Auch die Betriebe sehen diese Zeit mit Sorge. Über 58 Prozent der Betriebe rechnen mit starken oder sehr starken Problemen.  Daher appellieren ZDK und IG Metall nachdrücklich an die zuständigen Behörden, dafür zu sorgen, dass auch vom 28. bis 30. Dezember Kraftfahrzeuge zugelassen werden können.

Dieser Forderung gibt auch Dirk Kleis, Geschäftsführer der beiden Kfz-Innungen, Nachdruck: „Vom Handwerk erwartet man ständige Flexibilität, sofortige Hilfe im Notfall, zum Beispiel, wenn ein Fahrzeug repariert werden muss. Das geht bis hin zur Einsatzbereitschaft Tag und Nacht, wenn man an die Abschleppdienste denkt. Es ist ein falsches Denken, wenn man auf Behördenseite in dieser besonderen Situation, in der die Kfz-Branche in diesem Jahr steckt, sein Servicedenken nicht auch in den Notfallmodus schaltet und alles daran setzt, um weitere Belastungen für die Betriebe und Bürger zu vermeiden.“

 

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