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Fleischerhandwerk in der Region - Umdenken von Politik und Verbraucher gefordert

Die aktuellen Vorgänge in den Großschlachtereien haben erneut zu einem erheblichen Imageschaden der Fleischindustrie geführt. Aber auch die gesamte Fleischbranche leidet unter diesem Negativ-Image. Unabhängig davon, wer tatsächlich Schuld trägt, wird die gesamte Branche überwiegend in einen Topf geworfen. - Wie sieht die Lage im regionalen Fleischerhandwerk wirklich aus?

Die Metzgereien haben die ersten Schwierigkeiten der Corona-Krise verhältnismäßig gut gemeistert. So wurde das Fleischerhandwerk recht früh als systemrelevant eingestuft. Die Kunden haben den Einsatz der Betriebe bei der Versorgung mit qualitativ hochwertigen und vor allem regionalen Produkten durch ihr Kaufverhalten positiv gewürdigt.

Doch nun kommt durch die Verfehlungen Einzelner erneut die Fleisch-Branche in Verruf.

Die Fleischer-Innungen, als Vertretung des regionalen Handwerks, prangern bei der Politik schon seit Jahren Missstände an. So werden durch Gesetze und Verordnungen die handwerklichen Strukturen nicht gefördert, sondern in vielerlei Hinsicht gefährdet. Dies führt zu einer Benachteiligung gegenüber der Industrie. Die Konzentration und zunehmende Industrialisierung der Branche wird dadurch weiter begünstigt. In den handwerklichen Fleischereien sind keine Leiharbeiter beschäftigt. Für die Beschäftigungsverhältnisse der Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gelten tarifliche Bestimmungen.

"Wenn die viel beschworenen regionalen Kreisläufe von der Politik wirklich gewollt sind, dann brauchen wir endlich Gesetze, die diese regionale Wertschöpfung im Handwerk unterstützen", fordert Uwe Juchems, Obermeister der Fleischer-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück.

"Viele unserer Betriebe schlachten noch immer selbst, und das mit einem großen Anteil an Tieren direkt vom lokalen Landwirt. Wenn auch die Gesamtzahl der Metzgereien leider bundesweit zurückgeht, so ist der Anteil der selbstschlachtenden Betriebe in den letzten Jahren konstant geblieben. Dies belegt eine aktuelle Umfrage des Deutschen Fleischer Verbandes. Wir brauchen sowohl in der Politik als auch bei den Kunden ein rasches Umdenken, wenn die regional wichtigen handwerklichen Betriebe erhalten bleiben sollen. Nur so kann die regionale Wertschöpfung angekurbelt werden. Welch hohe Bedeutung des regionale Fleischerhandwerk sowohl für den hiesigen Wirtschaftskreislauf als auch für das Wohl der Mitarbeiter und nicht zuletzt das Tierwohl hat, muss endlich verstanden werden. Bei der Politik und vom Verbraucher", betont Juchems.

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