Das Handwerk
Telefon
E-Mail
Facebook
Zur Khs Trier-Saarburg

„Das Baugewerbe muss lauter werden!“ 

Obermeister Harald Schmitz ruft seine Kollegen auf, lauter zu werden.

Blick in die Versammlung.

Matthias Schmitz aus Weinsheim erhielt gleich zwei Silberne Meisterbrief Urkunden. Er ist seit mehr als 25 Jahren Maurer- und Straßenbauermeister. Es gratulierten Obermeister Harald Schmitz (links) und sein Stellvertreter Martin Anton.

Silberne Meisterbrief Urkunde für Zimmerermeister Christoph Rascopp aus Dreis.

Zimmerermeister Thomas Lorenz aus Bernkastel-Kues wurde ebenso für 25 Jahre Meisterwürde geehrt.

Für Maurermeister Patrick Köhler aus Platten liegt die Meisterprüfung auch schon ein viertel Jahrhundert zurück.

Obermeister Harald Schmitz macht sich Luft 

WITTICH. Mit einer feurigen Rede eröffnete Harald Schmitz, Obermeister der Baugewerbe-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück-Region, die Mitgliederversammlung Mitte Mai im Gasthaus Daus in Wittlich. Rund 30 seiner Innungskollegen aus dem Bauhauptgewerbe hatten sich versammelt, um Handwerkspolitik zu gestalten. 

Schmitz vergleicht die jüngste Entwicklung in der Bauwirtschaft mit einem Betonklotz, der seinem Handwerk, welches in voller Fahrt war, in den Weg geschmissen wurde. „Nur der große Auftragsüberhang aus 2022 konnte den harten Aufprall abfedern.“ Er sieht sein Handwerk in einer Schockstarre. „Es besteht nach wie vor ein hoher Wohnungsbedarf. Aber die Bautätigkeit ist für viele nicht mehr bezahlbar geworden.“ Er ging dabei auf die angestiegenen Baukosten und die Anhebung der Finanzierungszinsen ein. „Ich glaube, dass hier ein Umdenken stattfinden muss. In Bezug auf die Größe des Eigenheims und das in Zukunft mehr Eigentums- und Mietwohnungen gebaut werden.“ Weiter prangerte er die Bürokratie an, die mit immer mehr Dokumentationspflichten dem Mittelstand das Leben schwer macht, anstatt ihn zu stützen. Schmitz ruft seine Handwerkskollegen auf, gemeinsam mit Verbänden und Innungen lauter zu werden. Notfalls, sich mit Arbeitsniederlegung Gehör zu verschaffen. „Am 1. August soll das Bauhandwerk die Arbeit niederlegen.“ An dem Tag, an dem wieder eine neue Verordnung in Kraft tritt. Die Ersatzbaustoffverordnung, die er als nicht praxisreif ansieht und das Bauen einmal mehr verkompliziert und verteuert. Auch die Fachkräftesicherung sieht er als eskalierendes Problem, dem man nicht mit einer Viertagewoche entgegenwirken kann, sondern nur mit Fleiß. 

Neben diesen brennenden Themen des Bauhandwerks wurden an dem Versammlungsabend aber auch anerkennende Worte gesprochen. Lehrlingswarte Horst Müllers dankte der Berufsbildenden Schule Wittlich für deren engagierte Arbeit. Neben den gemeinsamen Aufgaben in den Gesellenprüfungsausschüssen fand auch die Fahrt mit den Auszubildenden sehr positiven Anklang. 

Der Gesellenprüfungsausschuss ist für die Abnahme der Prüfungen verantwortlich. Hier standen Neuwahlen der Arbeitgebervertreter an. Für die nächste Wahlperiode ab 1. August werden neun Innungsmitglieder für fünf Jahre hierfür verantwortlich zeichnen.

Ehrungen erhielten an dem Abend die Innungsmitglieder, welche vor mindestens 25 Jahren ihre Meisterprüfung abgelegt haben. Obermeister Schmitz überreichte zusammen mit seinem Stellvertreter Martin Anton den Silbernen Meisterbrief an seine Kollegen Matthias Schmitz, Christoph Rascopp, Patrick Köhler und Thomas Lorenz. 

In einem Fachvortrag informierte Rechtsanwalt Andreas Theis vom Verband Bauwirtschaft Rheinland-Pfalz die Mitglieder über die aktuellen Arbeitszeitregelungen im Bauhauptgewerbe und die Umsetzung der neuen Vorschriften zur Arbeitszeiterfassung. 

Trotz aller Schwierigkeiten der Branche legt man bei der Innung auch Wert auf die Gemeinschaft. So ist für den Herbst eine mehrtägige Innungsfahrt nach Erfurt geplant. „Es ist wichtig, dass sich die Mitglieder auch einmal in einem anderen Rahmen austauschen können. Als Innung fördern wir das Miteinander“, betont Geschäftsführer Dirk Kleis. 
 

Fotos: Baugewerbe-Innung Mosel-Eifel-Hunsrück-Region 

Unsere Partner